Auch meine Wenigkeit wird morgen einen kleinen Vortrag über seine Forschungsthematik geben. Grid Computing ist – im Gegensatz zu Musikempfehlungsmaschinen – kein populäres Thema. Dennoch ist es eine immer wichtig werdende Basis für viele MMORPGs und Web2.0-Anwendungen. Auch der Kaiserslauterner Beitrag zum T-City Wettbewerb der Telekom profitiert davon.
Also: Freitag, 17.11.06, 16:00, im Hörsaal des Fraunhoferzentrums in Kaiserslautern.
November 16th, 2006
Kategorie: Auf Tour, Präsentation 2.0
Ich werde über meine und andere Arbeiten im Bereich der Musikempfehlungsmaschinen sprechen. Tag der Informatik bedeutet natürlich fachfremdes Publikum. Nachwuchs, den es zu begeistern gilt. Natürlich gebe ich alles und habe zum Glück ein sehr dankbares Thema: Amazon, Pandora, Last.fm, MPEER, BluetunA, etc.
Dies sagt die Pressemitteilung:
Tag der offenen Tür im DFKI-KL, 17.11.06
“Am 17. November findet in Kaiserslautern im Rahmen des “Informatikjahrs 2006″ eine Gemeinschaftsveranstaltung mit Workshops, Systemdemonstrationen und Vorträgen statt. Der Titel der Veranstaltung lautet “Informatik – Motor der Zukunft: IT-Welten zum Entdecken, Verweilen und Diskutieren”. Unter diesem Motto präsentieren sich die Fraunhofer-Institute IESE und ITWM, die Informatik-Fachbereiche der TU und der FH Kaiserslautern, die GI-Regionalgruppe Saar-Pfalz und das Deutsche Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen an der Veranstaltung teilzunehmen. Das DFKI stellt in der Rotunde (Gebäude 57, Campus der TU Kaiserslautern) und Im Foyer des Gebäudes 48 spannende Projekte aus den Bereichen Wissensmanagement, Intelligente Visualisierung und Simulation, Bildverstehen und Mustererkennung, Intelligente Benutzerschnittstellen, Sprachtechnologie und Computational Culture vor.”
November 15th, 2006
Kategorie: Auf Tour, Lehrstück, Präsentation 2.0
Mir ist gerade danach. Ein rein subjektives Posting zum Thema Bloglesen, laut gedacht, “rausgehauen”:
- Ich muss Blogs lesen, weil mein Job davon abhängt, “dont miss the next big thing” oder so.
- Die spannenden Geschichten (Meme) werden natürlich in kleinsten Nischenblogs erzeugt.
- In meinem RSS-Reader sind aber nur 30 Feeds abonniert, eine wilde Mischung aus Science, Art, in der Hoffnung, dass diese Innovatoren die kleinen Geschichten für mich rauspicken.
- Postings sollten maximal 200 Worte haben, alles andere ist Zeitverschwendung, Bildschirmlesen ist doch ätzend.
- Ein Bildchen muss schon sein, vorneweg als Teaser, wir leben in 2006 (s. Baudrillard, Flusser – Macht der Zeichen, etc.).
- YouTubes, etc. sind nett, aber bitte nicht so lang, ich muss das ja alles bewältigen.
- Nach 2 Tagen offline quillt der RSS-Reader(54678) über, also einmal scroll-runter und Ende. Weg damit.
- Journalistisch perfekt gemachte Postings sind langweilig: Teaser->PositionA->PositionB->Synthese->Kitzler zum Ende, nix für mich.
- 1 Blog, 1 Thema.
- 1 Blog, 1 Autor.
- Der RSS-Reader ist gut für die Überwachung, aber Wohlfühllesen macht man natürlich im Blog selbst.
- Gutgemeinte, personalisierte Werbung, Google, Amazon-Boxen werden ignoriert, ich hab keine Zeit.
- Comment-Threads machen Laune, bis zu einer Länge von ca. 10 Einträgen.
- 0 Comments fühlt sich immer so ein bisschen bitter an, der arme Autor.
- Links sind eine Superdienstleistung, aber meist überflüssig, es gibt Google (wir sind bei 228 Worten, also Ende).
November 9th, 2006
Kategorie: Diskurs
Medien- und Kommunikationsforscher untersuchen objektiv und nüchtern die Nutzung, Wirkung von massenmedialen und interpersonalen Medien. Sie machen sich auch auf der Metaebene Gedanken zu Medientheorien. Da letze Woche die 10jährige Fachtagung der Arbeitsgruppe Computervermittelte Kommunikation anstand, entschloss ich mich kurzerhand zum ZKM zu fahren und der Tagung als fachfremder Informatiker beizuwohnen.
Dort traf ich endlich Jan Schmidt, dessen Buch zu Weblog Praktiken mir schon mehrfach gute Dienste leistete. Seine Zusammenfassung der Tagung gibt es natürlich im Bamblog. Das ZKM selbst trat hier als Gastgeber auf und glänzte mit perfekter Technik, Räumlichkeiten, Afterwork-Events und einer angenehm unaufgeregten Koordination durch Vanessa Diemand. Hier würde ich auch gerne mal eine Tagung unterbringen.
Hat mir die CvK-Tagung etwas gebracht? Aber Hallo! Am C4 basteln wir an den Innovationen, die hoffentlich zu spannenden Nutzungsverhalten im Bereich der interpersonalen und eventuell massenmedialen Kommunikation führen mögen, konkret:
(1) BluetunA ist eine Applikation, die auf Mp3-Handys per Bluetooth Musikprofile im Nahfeldbereich matcht, quasi ein themenbezogener, technischer Socializer,
(2) AMPLOG ist ein Projekt am DFKI, das Anfang nächsten Jahres einen komfortablen, personalisierten Blogaggregator zur Verfügung stellen wird,
(3) Bot Or Alive ist eine experimentelle Pervasive Game Studie, die Studenten am C4 entwickeln und die zu völlig neuen Kommunikationsmustern zwischen Gamern und Bots führen wird, im realen und virtuellen Raum.
Glücklicherweise befasst sich die CvK-Gruppe exakt mit derartigen Themen: Podcasting, Handydiffusion, Kommunikation in Computergames und Chats, Weblog Praktiken, etc. Die Vorträge waren daher für mich ein idealer Einstieg ins Feld der qualitativen und quantitativen Analysen, und darüberhinaus zum Networking. Partnersuche für gemeinsame Projekte war angesagt in den kuscheligen Kaffeepausen mit viel Obst und Süssigkeiten. Die Menschen sind zwar etwas anders als der gemeine Informatiker, aber sehr angenehm. Das Selbstverständnis beinhaltet eine gesunde Selbstkritik und angesichts der immer kürzer werdenden Innovationszyklen, wurde ausgiebig das prinzipielle Latenz-Dilemma der Fachgruppe erörtert, will heissen: Kaum ist man im Stande ein Medium strukturell zu beschreiben und dann das Nutzungsverhalten zu analysieren, kommt schon die nächste Innovation um die Ecke. Hier bleibt faktisch keine Zeit, um Wirkungsweisen ausgiebig zu beackern. Aber ich bin guter Hoffnung und werde nächstes Jahr wieder dabei sein.
PS: Meine grandiose Unterkunft bot echtes Shining-Feeling. Sehr angenehm.
November 8th, 2006
Kategorie: Diskurs
In letzter Zeit mache ich mir wirklich Sorgen um den schönen Begriff Web 2.0. Nach diversen Big-Deals a la MySpace, del.icio.us und YouTube die allesamt für mondäne Summen an riesige Unternehmen, übrigens alle ausschliesslich in den USA, verkauft wurden, macht sich erneut Goldgräberstimmung im Netz breit. Web 2.0 Services werden gegründet oder gehypt, damit möglichst jeder ein Stück vom Millionenkuchen abbekommt. Fälschlicherweise aber beginnt man damit, Web 2.0 mit einem neuen Geschäftsmodell im Geiste der New Economy gleichzusetzen. Dem aber ist nicht so.
Lotteriespiel
Web 2.0 und das Big Busness ist ein Lotteriespiel, dass möglicherweise genau so viele Opfer bringen wird wie seinerzeit die New Economy. Ein kleines Beispiel sollte genügen, um die Illusion des schnellen Geldes zu relativieren: Es gibt Heerscharen von Weblogs und neuen Web 2.0 Services. Auf dem Weblog Business Opportunities gibt es Test, mit dessen Hilfe man testen kann, wieviel der eigene Weblog Wert ist. Zugrundegelegt wird dort die Incoming – Outgoing Link Ratio im Vergleich zu den Dollars, den AOL für die Incoming – Outgoing Links bei dem Kauf von Weblogs Inc gezahlt hat. Demnach wäre unser klasse HardBloggingScientists Weblog schon $64,357.56 wert. Nicht schlecht oder? Möchte jemand kaufen?
Begriffsdreher
Der von Tim O’Reilly erdachte Begriff Web 2.0 lässt sich aus zweierlei Richtungen lesen: einerseits aus Sicht der Betreibers von Webservices, andererseits aus Sicht des Benutzers. Konkret bedeutet Web 2.0, dass die Software die der Nutzer nutzt, nicht lokal auf dem eigenen Computer installiert ist oder dort gerechnet wird, sondern dass man einen Service (wie zum Beispiel Google) über die Weboberfläche nutzt, und somit Zugriff auf einen riesigen, global agierenden Serverpark hat.
Aus Sicht des Nutzers bekommt Web 2.0, im Gegensatz zur New Economy in Angesicht des Web 1.0, echten Mehrwert durch die Benutzung der meist kostenlosen Webservices und hervorragenden Community-Zusatzangeboten: seien es Videos oder Podcasts im eigenen Blog, der Blog selbst oder kreative Nutzungen von Google-MashUps oder Social Services wie Last.fm. Doch aus meiner Sicht vollzieht sich der Wandel vom Web 1.0 zum Web 2.0 vor allem auf Seiten der User.
Durch private Nutzung aktueller Kommunikationsmedien, durch informationelle Selbstbestimmung und -verwaltung, nicht zuletzt duch die Möglichkeit Daten ortsunabhängig zu verwalten, wird die Rolle des Benutzers im Internet gestärkt. Und hier gilt es anzuknüpfen. Web 2.0 und Big Business sind Spekulationen mit hohem Risiko. Dabei ist die stärke von Web 2.0, dass man mehr oder weniger selbstbestimmt Netzwerke knüpfen kann, Ideen auf den Prüfstand stellt und die Komunikations- und Meinungsmöglichkeiten vervielfältigt.
November 5th, 2006
Kategorie: Diskurs
Ok, ich bin noch völlig begeistert! Man verzeihe mir die Euphorie. Mein Wissenschaftskollege Paul Lamere, drüben bei SUN, hat ein Web2.0 Mashup mal eben gebastelt, das wirklich rockt! Eine hübsche Visualisierung per Flickr-Material passend zu den Songs, die man gerade bei last.fm mit dem Player hört. Also für alle die sowieso schon last.fm hören, bitte dringend bei Snappradio vorbeigucken. Ist nur 1-Klick weg!
Fun pur, nicht nur für Nerds und Wissenschaftler.
October 31st, 2006
Kategorie: Diskurs
Eine Reihe 12jähriger Kinder wurde gebeten, Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler zu malen und zu beschreiben – und zwar vor und nach der Besichtigung eines Teilchenbeschleunigers (und der Leute, die dort arbeiten): Drawings of scientists (Brillen scheinen noch immer ein wichtiges Utensil zu sein)
via sciblog
October 31st, 2006
Kategorie: Fundsachen
Flughafen Detroit, vier Stunden Aufenthalt: Wie immer streife ich durch die Geschäfte. In der Buchhandlung fällt mein Blick auf einen Stapel weißer Bücher, die prominent plaziert sind – “The Long Tail” von Chris Anderson.
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October 29th, 2006
Kategorie: Diskurs, Fundsachen
heute: Warum der Ansatz vom letzten Mal eine Sackgasse ist
Letztes Mal habe ich versucht zu erklären, wie Sätze im Prinzip syntaktisch analysiert werden können. Diese Analyse nennt sich Parsing und lässt sich auch umdrehen, was dann Generierung heißt.
Sprich: Mit einer Grammatikdefinition (S -> NP V
etc.) kann man einen echten Satz (wie “Die Frau schläft”) auf ein abstrakte Repräsentation des Satzes zurückführen (wie “S”) oder eine abstrakte Repräsentation auf einen Satz.
Es gibt computerlinguistische Anwendungen, für die das reicht. Und deswegen werden wir das noch etwas vertiefen.
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October 28th, 2006
Kategorie: Lehrstück
Den Begriff “Küchenwissenschaft” habe ich schon mehrmals verwendet um damit eine etwas fragwürdige, nicht ganz ernst gemeinte und spielerische Art der Wissenschaft zu bezeichnen, so wie “ei ei was seh’ ich” auf küchenfranzösisch ja auch “œuf œuf que lac je” heißt.
Gestern stolperte ich in diesem Blog über den Begriff “Küchenlinguistik”, der offensichtlich eine ähnliche Art der Linguistik beschreibt.
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October 24th, 2006
Kategorie: Diskurs, Fundsachen
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