Auf der BlogTalk Reloaded 2006 in Wien hat Anne Bartlett-Bragg unter dem Titel “Reflections on pedagogy: Understanding adult learners” ihre Arbeitsanstöße für das Arbeiten mit Weblogs vorgestellt. Interessant ist die Tatsache, dass die Australierin ihre Studenten anweist, sämtliche ihrer Notizen im studentischen Alltag auf ihrem Weblog festzuhalten. In ihrem Vortrag erläutert Sie die Problematik sowie die Hindernisse, die im Lern- und Überzeugungsprozess in ihrem Unterricht entstehen. Als Resultat ihrer Blog-Aktivitäten erhalten die Studenten eine chronologisch sortierte Geschichte des eigenen Lernprozesses. Vorteil dieser Methode zeigt sich auch in Form der Suche, die das schnelle Durchsuchen der eigenen Notizen erlaubt. Außerdem stellt die sympathische und quirlige Australierin heraus, sind die Weblogs sofort öffentlich einsehbar und fördern das Publizieren der eigenen Meinung. Das fördert in ihren Augen die eigene Kritikfähigkeit und das Formulieren einer eigenen Meinung.
Ihr Vortrag sowie Ihre Präsentation sind auf der BlogTalk-Website als Video und PDF erhältlich.
Weitere Gedanken, Links und Anmerkungen zur BlogTalk Reloaded findet man im Phlow-Magazin unter dem Titel “Blogtalk 2006: We go social?!?”.
October 3rd, 2006
Kategorie: Diskurs
Neues aus der bunten Welt der Wissenschaftskommunikation. Letztens habe ich mich an dieser Stelle noch über die anachronistische Link-Policy der Fraunhofer Gesellschaft echauffiert, jetzt schafften es genau diese, mich kurzfristig in Erstaunen zu versetzten.
Die Fraunhofer Gesellschaft gönnt sich nämlich einen eigenen Wissenschaftspodcast. Naja, fast. Tatsächlich sind die Mp3s, die im RSS-Feed auf diversen Podcast-Plattformen angeboten werden, Ausschnitte des Audiomagazins 2005 “Zukunft erleben – Technik hören”, einer CD, die von Tapes and Tales produziert wurde.
Auch wenn es sich also nicht um einen Podcast im eigentlichen Sinne handelt, sind die MP3s hörenswert, weil sie extrem professionell produziert und gesprochen sind. Die aktuelle Ausgabe des Audiomagazins 2006 “Perspektiven für Zukunftsmärkte” gibt es hier zum direkten Download.
In diesem Zusammenhang will ich aber auch noch auf einen echten Podcast-Veteranen hinweisen. Thomas Wanhoff produziert in schöner Regelmässigkeit seine Wunderbare Welt der Wissenschaft. Ob ich Thomas jetzt auch noch fragen muss, ob ich ihn Verlinken darf?
September 12th, 2006
Kategorie: Fundsachen
“Der Einfluss der Medien auf die Eltern sei enorm, sagt Runge. Selbst scheinbare Konstanten im Elternverhalten wie die Impfskepsis können plötzlich ins Gegenteil umschlagen, wenn das Fernsehen von einer Masernepidemie berichtet: Dann sitzen im Wartezimmer plötzlich Mütter und Väter, die bereits ihre wenige Wochen alten Säuglinge gegen die Krankheit immunisieren wollen – viele Monate bevor die Impfung ansteht.”
Titel in der Zeit online.
via SciBlog
September 6th, 2006
Kategorie: Diskurs, Fundsachen
Just stumbled upon supportblogging, a wiki-based resource on educational blogging. [via Christian Spannagel].
The “B”-Button on the left is the official support-logo-button.
August 7th, 2006
Kategorie: Fundsachen, Lehrstück
Soeben habe ich einen interessanten Beitrag zum Thema Library 2.0 entdeckt. Es werden die Potentiale, Möglichkeiten und Herausfordeurngen für Bibliotheken in Zeiten von Web 2.0 diskutiert. Der Aufsatz ist erschienen in dem iranischen OpenAccess-Journal Webology. Allein schon wegen des für westliche Augen und Ohren ungewöhnlichen Ursprungs des Journals lohnt sich ein Blick auf die Website.
August 2nd, 2006
Kategorie: Fundsachen
Ich habe in dieses Buch noch nicht reingeschaut, aber es schaut ganz so aus als ob es einen vertiefenden Blick wert ist. Der Hinweis kam übrigens von den Kollegen vom SciBlog, womit an dieser Stelle ein längst überfälliger Backlink gesetzt wurde.
August 2nd, 2006
Kategorie: Fundsachen
Der Vollständigkeit halber: mit 5 Monaten Latenz ist das Thema auch in einem Mainstreamprintmedium angekommen. Immerhin kann man jetzt den Eltern und Nicht-Bloglesern eine gedruckte Lektüre zum Thema “prekäre Generation” an die Hand geben.
Zur Erinnerung:
Martin im HBS mit Verweis auf Mercedes Bunz.
PS: Ungeachtet der Latenz mag ich Printmedien!
August 1st, 2006
Kategorie: Diskurs, Fundsachen
Jetzt endlich nach Wochen komme ich zum Update meiner HBS on Tour Aktivitäten. Sorry, aber vom Sommerloch war leider nix zu spüren die vergangenen Tage. Vom 12.-14.7.2006 war ich in Spanien, genauer in Cercedilla, 50 km von Madrid entfernt. Ich hatte dort einen eingeladenen Vortrag bei der Summer School Ontological Engineering and Semantic Web 2006. Eine Summer School ist ja ein beliebtes Instrument, um abseits des Tagesgeschäftes in einer intimen Arbeitsatmosphäre mit Gleichgesinnten ein Thema zu beackern. Im Falle der SSSW’06 wurde von den Organisatoren alles richtig gemacht. Ein schönes Gästehaus, abgeschieden in der Natur, handverlesene Post-Graduates, die am Anfang ihrer Doktorarbeit stehen, und einen guten Mix aus Cutting-Edge Vorträgen eingeladener Redner, die Verpflichtung für die Teilnehmer eigene Arbeiten vorzustellen und Hands-on-Code Übungen und Miniprojekte. Dieses Konzept ging wunderbar auf, die nächste Generation von Semantic Web Forschern wurde perfekt eingestimmt auf die nächsten Jahre. Weitere Details zum Programm und meinen Beitrag gibt es drüben im C4-Blog. Mein Job war, jenseits der SemanticWeb Kernforschung motivierend auf Belange des Social Web hinzuweisen:
- Leben im medialen Zeitalter und der Web2.0 Euphorie
- Soziale Netze
- Trust
- Qualität
- Wechselspiel zwischen Technologie und Kulturpraktiken
Die HBS Aktivitäten konnte ich hierbei ins Feld führen (s. die Folien) und am Ende gingen auch 30 Buttons über den Tresen. Neben dieser thematischen Auseinandersetzung nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, um mich am Pool oder beim Bier in der Bar zu ganz existenziellen Problemen, die eine wissenschaftliche Karriere mit sich bringt, zu befragen:
- “Wie geht es mit meiner Beziehung weiter, ich hab eine Ph.D Stelle im Ausland?”
- “Ist es realistisch ein Institut zu finden, das für mich und meinen Freund eine Ph.D Stelle hat?”
- “Ist die wissenschaftliche Karriere es wert, eine laufende Beziehung aufzugeben?”
Ich muss zugeben, dass ich damit gar nicht gerechnet hatte. Natürlich pflegt man im Rahmen von Konferenzen, Kongressen immer auch einen sehr privaten Meinungsaustausch, aber bei der SSSW’06 wurde ich massiv mit der Gretchenfrage konfrontiert: “Wissenschaftl.Karriere oder Beziehungsglück!?”
Das Problem ist in anderer Form auch mir bekannt, erst kürzlich wählte ich die Option Familienglück statt Karrieresprung.
Die Diskussion ist eröffnet!
July 28th, 2006
Kategorie: Auf Tour, Diskurs
Das BMBF hat eie Studie in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis man hier als pdf runterladen kann. Dieser Bericht erörtert Zitat “die möglichen Konsequenzen der Virtualisierung des Wissenschaftsmarkts für die deutsche Wissenschaft und den allgemeineren gesellschaftlichen Kontext.”
Da geht es schon in der Einleitung in die richtige Richtung:
“Wir definieren die ‘Virtualisierung’ als den Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, um eine Jahrtausende alte Tradition wissenschaftlicher Zusammenarbeit und gemeinsamer Ressourcennutzung zwischen den Zentren der Lehre und der Innovation weiter fortzuführen.”
Im Fazit finden wir eine Stelle, die hervorragend zum neulich hier stattgefundenen Diskurs der Fraunhofer-Link Policy passen:
“Die Virtualisierung wird als nur einer der vielen Aspekte betrachtet, denen die wissenschaftliche Welt heute gegenübersteht, und die zusammen mit anderen Kräften in der Wissenschaft wirksam sind, die nicht durch die Technologie gesteuert sind, sondern durch Kräfte, wie etwa kulturelle Gewohnheiten oder politische Entscheidungen.”
Doch ganz richtig wird erkannt:
“Durch IKT können Netzwerke zusammenarbeitender Wissenschaftler aufgebaut werden, die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und ‘Kunden’ kann aufrechterhalten werden, und die Transparenz der Qualität (Verantwortlichkeit) kann verbessert, aktiviert und beschleunigt werden. Es ist jedoch schwierig, dies speziell IKT-Entwicklungen zuzuordnen, weil gleichzeitig organisatorische Änderungen erforderlich sind.”
Denn es gilt wie bereits zitiert:
“Wir definieren die ‘Virtualisierung’ als den Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, um eine Jahrtausende alte Tradition wissenschaftlicher Zusammenarbeit und gemeinsamer Ressourcennutzung zwischen den Zentren der Lehre und der Innovation weiter fortzuführen.”
July 25th, 2006
Kategorie: Diskurs
Wir freuen uns, dass Sie auf unsere Seite einen Link setzen wollen. Diese Erlaubnis ist jederzeit widerrufbar und gilt nur, wenn Sie die nachfolgenden Regeln einhalten:
Der Hyperlink muss auf die Startseite der Fraunhofer-Gesellschaft gesetzt werden.
Nach vorheriger schriftlicher Zustimmung kann im Einzelfall der Hyperlink auf eine einzelne, zu benennende Webseite der Fraunhofer-Gesellschaft gesetzt werden.
Der Vertragspartner ist verpflichtet die jeweilige Seite vollständig neu zu laden, ohne dass die Zielseite in einen Rahmen gesetzt wird.
Der Vertragspartner teilt der Fraunhofer-Gesellschaft innerhalb von 24 Stunden nach Setzen des Links durch das Senden einer E-Mail das Setzen des Links bzw. die Freischaltung der betreffenden Seite mit.
Diese Information muss den Pfad enthalten, von dem aus auf die betreffende Seite zugegriffen werden kann.
Die Nutzung des Logos der Fraunhofer-Gesellschaft bedarf einer gesonderten Genehmigung
Das ist die Linking Policy der Fraunhofer Gesellschaft.
Interessant, wie der Flugzeugträger der deutschen Forschung (das Schnellboot ist jemand anderes), das Internet versteht. Nämlich gar nicht. Offensichtlich ist die FhG nicht an der Verbreitung ihrer Informationen interessiert. Handelte man gemäss der Policy, wäre sogar ein direktes Verlinken der einzelnen Institute innerhalb der Gesellschaft unzulässig.
Um im Sinne der Fraunhofer Gesellschaft einigermassen legal zu handeln, habe ich folgende Mail an die Online-Redaktion des Webangebotes geschickt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
gemaess ihrer Linking Policy moechte ich Sie darueber in Kenntniss setzen, dass ich unter http://www.hardbloggingscientists.de/?p=120 einen Link auf die Seite “Linking Policy” Ihres Webangebotes gesetzt habe.
(http://www.fraunhofer.de/fhg/extra/linking.jsp)
Mit freundlichen Gruessen,
Andreas Schepers
Mal sehen, ob und wie reagiert wird.
Martin Roell hat’s entdeckt, der Schockwellenreiter greift es auf. A propos, gibt es eine ähnliche Policy bei der MPG, Herr Kantel?
Update: 24.07.2006
Die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der FhG hat geantwortet:
Sehr geehrter Herr Schepers,
wir nehmen die Verlinkung in Ihrem Blog zur Kenntnis.
Wie wir bereits Herrn Röll erläutert haben, hat die Fraunhofer-Gesellschaft durchaus Gründe für diese Linking Policy.
Als staatlich geförderte Forschungseinrichtung mit exzellentem Ruf muss es uns möglich sein, uns gegen unerwünschte Links zu wehren. Unsere Linking Policy hat uns hierbei schon mehrmals in Fällen geholfen, in denen der Link mit Inhalten fremder Webseiten in Verbindung gebracht worden wäre, die dem Image der Fraunhofer-Gesellschaft geschadet hätten. Wir gehen davon aus, dass dies in Ihrem Blog nicht der Fall ist, so dass Sie den Hyperlink zu unserer Linking Policy setzen können.
Dazu fällt mir im Augenblick gar nichts mehr ein…
July 21st, 2006
Kategorie: Fundsachen
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