Wie ich Blogs lese

Mir ist gerade danach. Ein rein subjektives Posting zum Thema Bloglesen, laut gedacht, “rausgehauen”:

  • Ich muss Blogs lesen, weil mein Job davon abhängt, “dont miss the next big thing” oder so.
  • Die spannenden Geschichten (Meme) werden natürlich in kleinsten Nischenblogs erzeugt.
  • In meinem RSS-Reader sind aber nur 30 Feeds abonniert, eine wilde Mischung aus Science, Art, in der Hoffnung, dass diese Innovatoren die kleinen Geschichten für mich rauspicken.
  • Postings sollten maximal 200 Worte haben, alles andere ist Zeitverschwendung, Bildschirmlesen ist doch ätzend.
  • Ein Bildchen muss schon sein, vorneweg als Teaser, wir leben in 2006 (s. Baudrillard, Flusser – Macht der Zeichen, etc.).
  • YouTubes, etc. sind nett, aber bitte nicht so lang, ich muss das ja alles bewältigen.
  • Nach 2 Tagen offline quillt der RSS-Reader(54678) über, also einmal scroll-runter und Ende. Weg damit.
  • Journalistisch perfekt gemachte Postings sind langweilig: Teaser->PositionA->PositionB->Synthese->Kitzler zum Ende, nix für mich.
  • 1 Blog, 1 Thema.
  • 1 Blog, 1 Autor.
  • Der RSS-Reader ist gut für die Überwachung, aber Wohlfühllesen macht man natürlich im Blog selbst.
  • Gutgemeinte, personalisierte Werbung, Google, Amazon-Boxen werden ignoriert, ich hab keine Zeit.
  • Comment-Threads machen Laune, bis zu einer Länge von ca. 10 Einträgen.
  • 0 Comments fühlt sich immer so ein bisschen bitter an, der arme Autor.
  • Links sind eine Superdienstleistung, aber meist überflüssig, es gibt Google (wir sind bei 228 Worten, also Ende).

November 9th, 2006 Kategorie: Diskurs

11 Comments Add your own

  • 1. pavel  |  November 9th, 2006 at 3:16 pm

    Nicht nur, damit der Autor sich nicht arm fühlt ein Kommentar von mir: Ich kann dem nur zustimmen. Wobei ich nicht nur aus der Motivation lese, “the next big thing” nicht zu verpassen. Viele der Blogs, die ich abonniert habe, liefern einfach extrem gute Ideen und Links zu diversen Themen, die ich sowohl für’s wissenschaftliche Arbeiten als auch sonst im Arbeitsalltag brauchen kann. Und manchmal isses auch einfach nur ZUM SPASS(!).
    Was das Überquellen der Feed-Inbox angeht: Dazu gibt’s ein schönes Posting, The Myth of Keeping Up. Mit der schönen Aussage: “You can’t keep up. There is no way.” Also einfach nicht drüber verzweifeln?

  • 2. Stephan Baumann  |  November 9th, 2006 at 3:34 pm

    Um es ganz hip zu formulieren: Lean-Forward versus Lean-Backward, da ich beruflicher Infojunkie bin, geht mir evtl. das entspannte DSL6000-Homesurfing im Lean-Backward-Modus ab :) wobei in den schicken WiFi-Cafes sieht das anders aus, da darf es auch mal Fun sein…trotzdem gelten die gleichen Gesetze, kurz,knackig, the “hot digital shit” …

  • 3. 020200  |  November 9th, 2006 at 4:52 pm

    Sehr interessant. Aber 28 Worte zuviel.

  • 4. Jörg  |  November 9th, 2006 at 5:40 pm

    Für den Anfang könnte man das “in” vor 2006 weglassen. Ein Wort weniger _und_ die Sprache wird schöner. Was will man mehr?

  • 5. Stephan  |  November 10th, 2006 at 12:28 am

    @020200: wie-ich-blogs-lese hat mit wie-ich-blogge erstmal nichts zu tun, abhängigkeiten mag es hier geben … ja die fehlende datengrundlage, jammerschade …wenigstens gibts wie-ich-blogge bei jan schmidt

  • 6. tina  |  November 20th, 2006 at 4:10 pm

    Schöner Beitrag, lese Blogs recht ähnlich, setze aber mehr auf das spontane Entdecken von Ideen, Themen und Leuten als auf Nachrichtenpakete per RSS-Feed (obwohl es durchaus auch eine feine Erfindung ist).

    Bei der Länge bin ich nicht einverstanden – ein Beitrag darf gern deutlich länger sein, sollte aber einen Gedanken rüberbringen. Übrigens: Schöne Grafik, bekommst Du Deine ‘map’ oben noch ein bisschen schärfer hin?

  • 7. Stephan  |  November 20th, 2006 at 5:08 pm

    Danke! Du hast das Osterei entdeckt :) Wir arbeiten an der Map der Top100 der dt.Blogcharts, was Du siehst ist eine erste Visualiseriung der in/outlink Beziehungen innerhalb des Top100Biotops. Die Graphvisualisierung ist aber nicht aussagekräftig, daher wird es bald wesentlich schönere Visualisierungen geben. Bis dahin schicke ich Dir aber gerne eine HiResVersion an Deine email.

  • 8. Holger  |  December 1st, 2006 at 12:52 pm

    so und jetzt is die beste anzahl an comments erreicht und wir sollten zum nächsten thema übergehen…
    bitte weitergehen…hier gibt es nix zu sehen!

  • 9. Informationsflut at klein&hellip  |  December 7th, 2006 at 12:52 am

    […] Nun ich hab mich mal wieder für den zweiten Weg entschieden und möchte mich hier definitiv dem Aufruf des “hard bloggin’ scientist” Stephan Baumann anschließen Postings sollten maximal 200 Worte haben, alles andere ist Zeitverschwendung, Bildschirmlesen ist doch ätzend. […]

  • 10. Vacha Mösta  |  February 3rd, 2011 at 4:53 pm

    Krass! Diese Story hätte ich garnicht geglaubt :)

  • 11. Taky Nostof  |  February 3rd, 2011 at 8:13 pm

    Also ich meine das war eh lediglich eine Modeerscheinung

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