Weihnachtslektüre: Fabbing
Zwischen den Jahren ist traditionell die Zeit, in der ich mich mit Technologien beschäftige, die in meinem Alltag keinen Platz haben – oder, wie dieses Jahr, die noch gar nicht im Massenmarkt angekommen sind.
“FAB: The Coming Revolution on Your Desktop” von Neil A. Gershenfeld ist das Buch für dieses Jahr. Was wäre, wenn man Dinge nicht mehr mittels spezialisierten Maschinen herstellen müßte, sondern sie ganz einfach daheim baut?
Zuerst hab ich diesen Gedanken in “Diamond Age” von Neal Stephenson gefunden, “Feeder” setzen aus einzelnen Atomen nach Bauplänen aus den Datennetzen nach Bedarf Matratzen, Kaffeebecher oder auch Computerbildschirme zusammen. Daheim, vollkommen unproblematisch und kindersicher.
So weit sind wir natürlich noch nicht, aber die Grundlagen existieren. Ich dachte bis vor kurzem, daß man mit Protoyping-Maschinen nur 3D-Modelle aus Sand erzeugen kann. Mittlererweile gibt es allerdings auch Maschinen, die das Ganze aus Plastik machen – da kommen voll belastbare Teile heraus, die man gleich in Maschinen einbauen kann.
Brand Eins lieferte in Ausgabe 1/06 einen kleinen Einblick: “Mach’s Dir selbst“. Bei fdmOnly kann man seine Geometrien hochladen und bekommt das Plastikteil via Post. Gleiches Prinzip auch bei eMachineShop, nur daß man dort auch Metallteile etc. bestellen kann.
Es ist also jetzt schon möglich, Spezialteile ohne eine eigene Werkstatt in quasi allen erdenklichen Designs zu bestellen – die Preise müssen allerdings noch fallen, wenn man so einen Service wirklich zum Herstellen eines Ersatzteils benutzen soll (hm, da wäre mein Notebook-Netzteil mit der abgebrochenen Kunststoffnase…)
Die nächste Evolutionsstufe sind dann Fabbing-Maschinen, die zuhause betrieben werden können. Gershenfeld, Leiter des “Center for Bits and Atoms” am MIT, betreibt unter anderem das “Fab@Home Wiki” – wie baue ich meinen Fabber für daheim? Ziel ist es, das Herstellen von Kunststoffteilen so einfach wie das Drucken auf Papier zu machen (von der Technik her ist das garnicht so weit weg…)
Das RepRap, der Replicating-Rapid Prototyper, ist ein Open-Source Projekt mit dem Ziel, einen sich selbst replizierenden Prototyper zu entwickeln. 2008 soll es soweit sein, ich bin gespannt ;-)
December 21st, 2006 Kategorie: Diskurs
2 Comments Add your own
1. Hannes | August 8th, 2007 at 8:41 am
Wie cool ist das denn? Wir spinnen seit Jahren den Gedanken einer selbst entwickelten Tauchmaske für Unterwasser Rugby. Die im Handel erhältlichen sind einfach zu instabil. Und bei 150$ plus Material können Teile von eMachineShop schon bei einer Kleinserie preislich mit fertigen Masken mithalten.
Danke für die Links!
2. Long Hoang | March 8th, 2010 at 3:39 pm
Vielleicht wäre es für dich interessant meinen Artikel über Fabbing zu lesen :)
http://mindworker.de/88/fabbing-druck-dir-deinen-ipod-selbst
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