Open Access

Open Access versucht, die Interessen der Wissenschaftler an einem freien Informationsaustausch in den Vordergrund zu stellen. Im 21. Jahrhundert macht es wenig Sinn, Information in Papierform zu verteilen. Es hat sich – zumindest in der Informatik und der Physik – etabliert, eigene Publikationen auch auf seiner Homepage zu veröffentlichen.

Open Access ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeitsweise. Ich finde Artikel über Google Scholar oder Citeseer. Arxiv bietet vor allem Physikern ein Repository, um Paper schnell und einfach zugänglich zu machen.

Wie sieht es jedoch bei der Qualitätssicherung aus? Ich will mich schließlich nicht durch einen Berg von irrelevanten Papern arbeiten, um die entscheidenden Referenzen zu finden. Üblicherweise übernehmen die Publikationsorte eine entscheidende Rolle als Qualitätsfilter. Einige Konferenzen (z.B. die High Performance Distributed Computing 2005) haben eine acceptance rate von unter 20 Prozent, siehe hier. Man kann also davon ausgehen, das ein Paper in diesem Konferenzband eine solide und durch das Peer Review gefilterte Publikation darstellt – und keine Zeitverschwendung ist. Citeseer geht einen anderen Weg und hilft die Relevanz eines Artikels anhand der Anzahl der Referenzen auf die Publikation einzuschätzen.

Nun stellt sich allerdings die Frage, warum noch Publikationen in Papierform nötig sind. Ich weiß es nicht. Das Peer Review erledigen die Organisatoren der Konferenz bzw. das Programmkomitee. Die Autoren setzen die Texte nach Vorgabe der Konferenz, z.B. mittels LaTeX. Damit ist es möglich, qualitativ hochwertige Publikationen in digitaler Form zu erstellen. Einige Konferenzen gehen dazu über, die gesammelten Paper im Netz zur Verfügung zu stellen, z.B. die “Workshops on Job Scheduling Strategies for Parallel Processing“. Dort finden sich alle Paper des Workshops der vergangenen 11 Jahre.

Warum also einen Publisher dafür bezahlen, das Papier bedruckt wird? Der einzige Grund, der mir einfällt, ist die einfache Archivierung von Papierpublikationen. Standardisierte Dokumentationsserver bzw. Formate könnten jedoch auch dieses Problem lösen.

Was sollte ein hard blogging scientist also tun? Seine Paper online stellen und vielleicht durch einen Blogeintrag der Publikation einen dauerhaften Ort im Netz geben. Und natürlich bei der Organisation einer Konferenz darauf achten, daß die Beiträge auf der Konferenzseite im Netz verfügbar gemacht werden.

March 30th, 2006 Kategorie: Diskurs

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