HBS Philosophie Fortsetzung
Nachdem Steffen schon so eingängig ein Update von unserem Manifest eingeleitet hat, will ich noch einige Aspekte – aus meiner Sicht – ergänzen.
1. HBS der Blog.
Meiner Ansicht nach ist dieser Blog ein Metablog. Es geht hier nicht um eine bestimmte Wissenschaft, sondern um Wissenschaft an sich, bzw. um die Rahmenbedingungen dieser (konsequenter Weise im deutschsprachingen Raum). Die Arbeitswelt befindet sich derzeit im Wandel: Globalisierung, Netz, Mobilität, demografische Zeitenwende. Schlussendlich stellt sich auch immer die Frage nach dem gesellschaftlichen Auftrag der Wissenschaft.
2. Blogging als Prozess.
Es gab einige Diskussionen, ob Wissenschaftler überhaupt bloggen. Und ob man nicht vorschnell Forschugsergebnisse rausschreit, ohne dafür entsprechende Anerkennung durch etablierte Systeme zu bekommen. Meiner Anscht nach sollte so ein Forscherblog nicht wertvolle, geheime Daten vorschnell an die Öffentlichkeit weitergeben. So ein Blog kann aber sehr wohl eine Sammlung aus Gedanken, Fragmenten und Quellen sein, die für die entsprechende Forschung bedeutsam ist. Wenn man es denn so formulieren möchte handelt es sich um die Fußnote der wissenschaftlichen Publikation. Dort gibt es eine Menge klasse Sachen zum fabulieren: unterhaltsame, informative und kritische Kommentare oder spannede Literaturtipps und Weblinks. Ausserdem gibt es immer Dinge, über die es sich nachdenken lohnt – auch jenseits des Kerngeschäfts.
3. Pop-Wissenschaft.
Muss Wissenschaft verknöchert, trocken und unbeholfen sein? Nein, muss sie nicht. Ein wissenschaftlicher Vortrag kann rocken und die Leute abholen. Muss man diesen Part wirklich dem Feuilleton und dem Bildungsfernsehen überlassen? Ich denke, auch hier ist der Wissenschaftler als Teil der Gesellschaft in die Verantwortung zu nehmen. Wir mögen es eingängig, leicht lesbar, unterhaltsam und ansprechend. Manchmal auch laut oder subtil. Stephan hat es in diesem Posting deutlich gemacht. Letztlich ist so ein Forscherleben auch ein Lebensstil.
April 6th, 2006 Kategorie: Bloggerglück, Diskurs
4 Comments Add your own
1. Steffen Büffel | April 8th, 2006 at 9:17 pm
Wichtige Punkte Martin! Im Zusammenhang mit Deinem 2. Punkt und der Diskussion ob Wissenschaftler (nicht nur Blogforscher) selbst bloggen sollten und dabei teile ihrer Tätigkeit und Forschungsprozess offenlegen, habe ich heute ein interessantes Posting von Tom Coates gefunden, der Weblogs im wissenschaftlichen Zitationszirkeln vergleicht. Lesen lohnt! http://www.plasticbag.org/archives/2003/05/discussion_and_citation_in_the_blogosphere.shtml
2. ConnectedMarketing.de&hellip | April 9th, 2006 at 12:58 pm
Hard Bloggin’ Scientists – ich mache mit…
Ich bin bei Matthias eben zufällig auf eine interessante Sache gestoßen: The Hard Bloggin’ Scientists, ein Blog von ein paar Leuten, die fordern, dass man als Wissenschaftler nicht nur bloggen, sondern vor allem auch eine menschliche Sprache benutze…
3. Jacek (Mr. Bop) | April 15th, 2006 at 1:36 am
Man kann seinen Blog später auch als Fußnotenspender für seine wissenschaftliche Publikation verwenden.
Und natürlich gibt es immer etwas außer dem Kerngeschäft. Wissenschaft richtig gelebt hebt doch eh den Unterschied zwischen lernen, leben und arbeiten auf.
4. 020200 | April 15th, 2006 at 1:37 am
Man kann seinen Blog später auch als Fußnote für seine wissenschaftliche Publikation schreiben. ;)
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