HBS on Tour – CvK-Tagung in Karlsruhe
Medien- und Kommunikationsforscher untersuchen objektiv und nüchtern die Nutzung, Wirkung von massenmedialen und interpersonalen Medien. Sie machen sich auch auf der Metaebene Gedanken zu Medientheorien. Da letze Woche die 10jährige Fachtagung der Arbeitsgruppe Computervermittelte Kommunikation anstand, entschloss ich mich kurzerhand zum ZKM zu fahren und der Tagung als fachfremder Informatiker beizuwohnen.
Dort traf ich endlich Jan Schmidt, dessen Buch zu Weblog Praktiken mir schon mehrfach gute Dienste leistete. Seine Zusammenfassung der Tagung gibt es natürlich im Bamblog. Das ZKM selbst trat hier als Gastgeber auf und glänzte mit perfekter Technik, Räumlichkeiten, Afterwork-Events und einer angenehm unaufgeregten Koordination durch Vanessa Diemand. Hier würde ich auch gerne mal eine Tagung unterbringen.
Hat mir die CvK-Tagung etwas gebracht? Aber Hallo! Am C4 basteln wir an den Innovationen, die hoffentlich zu spannenden Nutzungsverhalten im Bereich der interpersonalen und eventuell massenmedialen Kommunikation führen mögen, konkret:
(1) BluetunA ist eine Applikation, die auf Mp3-Handys per Bluetooth Musikprofile im Nahfeldbereich matcht, quasi ein themenbezogener, technischer Socializer,
(2) AMPLOG ist ein Projekt am DFKI, das Anfang nächsten Jahres einen komfortablen, personalisierten Blogaggregator zur Verfügung stellen wird,
(3) Bot Or Alive ist eine experimentelle Pervasive Game Studie, die Studenten am C4 entwickeln und die zu völlig neuen Kommunikationsmustern zwischen Gamern und Bots führen wird, im realen und virtuellen Raum.
Glücklicherweise befasst sich die CvK-Gruppe exakt mit derartigen Themen: Podcasting, Handydiffusion, Kommunikation in Computergames und Chats, Weblog Praktiken, etc. Die Vorträge waren daher für mich ein idealer Einstieg ins Feld der qualitativen und quantitativen Analysen, und darüberhinaus zum Networking. Partnersuche für gemeinsame Projekte war angesagt in den kuscheligen Kaffeepausen mit viel Obst und Süssigkeiten. Die Menschen sind zwar etwas anders als der gemeine Informatiker, aber sehr angenehm. Das Selbstverständnis beinhaltet eine gesunde Selbstkritik und angesichts der immer kürzer werdenden Innovationszyklen, wurde ausgiebig das prinzipielle Latenz-Dilemma der Fachgruppe erörtert, will heissen: Kaum ist man im Stande ein Medium strukturell zu beschreiben und dann das Nutzungsverhalten zu analysieren, kommt schon die nächste Innovation um die Ecke. Hier bleibt faktisch keine Zeit, um Wirkungsweisen ausgiebig zu beackern. Aber ich bin guter Hoffnung und werde nächstes Jahr wieder dabei sein.
PS: Meine grandiose Unterkunft bot echtes Shining-Feeling. Sehr angenehm.
November 8th, 2006 Kategorie: Diskurs
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