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Die Ökonomie der Bildung in Brand Eins

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Das aktuelle Heft “Brand Eins” hat einige der HBS-relevante Themen parat. Ein Artikel dreht sich um Forschungsförderung in Deutschland und ob man dort nicht verbessern könnte. Die Tendenz, großen und exzellente Universitäten gegenüber kleinen Standorten zu bevorzugen würde seitens der DFG bestehen. Ein dezentraleres System könnte Abhilfe schaffen. Außerdem: Forschungsförderung von jungen Forschern verbessern. “Brain Drain” ins Ausland aus gutem Grund ist ebenfalls ein interessanter Beitrag in dem Heft. Wie immer in Brand Eins wurde ein großes Panorama zum Schwerpunkt aufgemacht. Denkanstöße und Themenupdate im Heft Mai 2008 zum Thema “Die Ökonomie der Bildung”.

Add comment May 6th, 2008 08:08pm Kategorie: Diskurs, Fundsachen

Masterarbeit: Quantitative Studie der Rezipienten von Corporate Blogs

Dominik Schneider hat in seiner Masterarbeit das Verhalten von Corporate-Blog Lesern untersucht.

Als Corporate Blogs bezechnet er: “Weblogs, die durch das Unternehmen, seine Mitarbeiter oder seine Führungskräfte zur direkten, ungefilterten und dialogorientierten Kommunikation mit wichtigen Anspruchsgruppen innerhalb der internen Kommunikation, der Marktkommunikation oder Public Relations eingesetzt werden. Sie erfüllen innerhalb der Organisationkommunikation vor allem Image-, Thematisierungs- und Informationsfunktionen“. (Ingenhoff 2007)

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Dominik Schneider.

Die in dieser Studie untersuchten Rezipienten sind eine hochspezialisierte Gruppe von jungen, gutgebildeten und informationshungrigen Vielnutzern, welche Informationen über neue Kommunikations-Trends im Internet und Inhalte aus Corporate Blogs aktiv über (digitale) interpersonale Kommunikationskanäle weiterverbreiten. Guter Inhalt, Quellentransparenz und eine Kommentarfunktion sind primäre Einflussfaktoren für die Glaubwürdigkeit eines Corporate Blogs.

Zu den Nutzungsmotiven für das Lesen von Firmen-Weblogs gehören v.a. die allgemeine Informationssuche sowie die Beobachtung einer Branche. Es folgt die praktische Nutzungsmöglichkeit dank Archiv-, Tag-, RSS- und Suchfunktion. Noch vor der Suche nach Informationen über ein Unternehmen steht die Unterhaltungs-Motivation. Am wenigsten sind die Rezipienten an einem sozialen Austausch interessiert.

Der Grad an Meinungsführerschaft unter den Rezipienten von Corporate Blogs ist sehr hoch. Ein hoher Anteil an kommunikationswilligen Opinion Leaders unter den Rezipienten sorgt aus eigenem Antrieb für eine weitere Diffusion der Nutzung sowie den Inhalten von Corporate Blogs. Ausserdem nutzen die Opinion Leaders das Informationsangebot und die Kommentarfunktion überdurchschnittlich häufig und gehören selbst zu einem grossen Teil zu den Bloggern.

Für die Zuschreibung von Glaubwürdigkeit eines Corporate Blog sind in erster Linie der Inhalt sowie die Quellentransparenz ausschlaggebend. Abgesehen davon sind es vor allem die formalen Aspekte, die aus Sicht der Rezipienten für die Glaubwürdigkeit eines Corporate Blogs wichtig sind. Eine offene Kommentarfunktion ist unerlässlich für einen glaubwürdigen Corporate Blog, weil sogar jene Rezipienten, die diese nur selten benutzen, eine offene Kommentarfunktion erwarten. Solange die inhaltlichen und formalen Aspekte erfüllt sind, ist der Autor für die Glaubwürdigkeitszuschreibung aus Sicht der Rezipienten nur nebensächlich. Trotzdem machen mehrere Autoren einen Corporate Blog glaubwürdiger, weil durch mehre Autoren auch eine breitere Themenvielfalt erreicht wird.

Im Grossen und Ganzen hat sich gezeigt, dass seitens der Rezipienten die Anforderungen an Corporate Blogs von denjenigen an herkömmliche Weblogs nur wenig abweichen. So bleibt ein Corporate Blog von der Charakteristik her ein Weblog. Ein glaubwürdiger Corporate Blog zeichnet sich vor allen durch die Beachtung der Regeln von herkömmlichem Weblogs aus. Dies bedeutet, dass die Regeln der Blogosphäre grösstenteils auch in der Corporate Blogosphäre gelten.

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Dominik Schneider.

1 comment April 5th, 2008 06:02pm Kategorie: Diskurs, Gastbeitrag

Weblogs und Journalismus – Was passiert da eigentlich?

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag vom Sinnmacherblog und wurde stark gekürzt. Das Original findet sich auf dem Sinnmacher Weblog.

Die Beziehung zwischen Weblogs und Journalismus ist ein vieldiskutiertes Thema. Trägt man die aktuell vorhandenen Informationen zusammen, kann ein relativ genaues Bild der momentanen Situation gezeichnet werden. Kurzum die (gängige) These: Journalismus wird durch die Blogosphäre nicht etwa in seiner Existenz bedroht, sondern vielmehr ist die Beziehung zwischen Journalismus und Weblogs durch Komplementarität gekennzeichnet.

Ein Blick auf mehr oder weniger aktuelle Studienergebnisse gibt weiteren Aufschluss darüber, wie der Journalismus mit Weblogs umgeht. Aus Jan SchmidtsWeblogs – eine kommunikationssoziologische Studie“ entnehme ich (bzw. direkt von RSCG), dass in den USA (2005) 51% der Journalisten Weblogs lesen und dies zu 70% für arbeitsrelevante Gründe. 53% suchen in Weblogs neue Ideen für Artikel, 43% recherchieren Fakten, 36% suchen nach Quellen und 33% nach „breaking-news“ oder Skandalen. Ebenfalls sagten die Befragten den Weblogs eine rosige Zukunft voraus: „68% of respondents agree that blogs will become a more popular tool for corporations seeking to inform consumers while 56% agree that blogs will remain an independent and unorthodox means of disseminating information.“

Es scheint (eher: es ist wirklich so), dass in den USA die (A-)Blogger einen höheren Status geniessen als hierzulande (gemeint: deutscher Sprachraum – gehört ja alles irgendwie zusammen, nicht?). Z.B. hat Marcel Bernet einen Artikel dazu geschrieben. Dies steht natürlich in engem Zusammenhang mit der Diffusion des Bloggens und des Blog-Lesens auf den verschiedenen Kontinenten. Nur etwa 1% aller Blogartikel sind in deutscher Sprache verfasst. Und im Vergleich zu z.B. den USA und Japan lesen noch eher wenige deutschsprachige Internetnutzer regelmässig Weblogs.

Über Klaus Eck, bin ich auf die Studie (2007) des Instituts für Kommunikationswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gestossen, welche neben einem Forschungsüberblick über Nutzung und Verbreitung von Weblogs u.a. das Fremd- und Selbstbild der Blogger und Journalisten verglichen hat. „Die Übereinstimmung mit der Sichtweise von Journalisten ist hoch: Die Redaktionsleiter von Nachrichtenredaktionen sahen 2006 ganz ähnliche Stärken und Schwächen. Fremd- und Selbstbild von Bloggern und Journalisten decken sich also weitgehend.“ Und das Fazit von den Autoren Christoph Neuberger, Christian Nuernbergk und Melanie Rischke: „Insgesamt lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass zwischen Weblogs und professionellem Journalismus primär eine komplementäre, weniger eine konkurrierende Beziehung besteht. Blogger sind auch in ihrer Gesamtheit kaum in der Lage, kontinuierlich, thematisch universell und aktuell zu berichten und vor allem zu recherchieren. Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Prinzipien Profession und Partizipation nicht unvereinbar sind. Derzeit experimentieren viele Redaktionen mit neuen und weitergehenden Formen der Nutzerbeteiligung. Dazu gehört auch die Integration von Weblogs in journalistische Websites.“

Ähnlich resümiert das der Autor eines Artikels über die Bieler Kommunikationstage im Bund: „Internetblogs verdrängen den professionellen Journalismus nicht. Blogger geben ihr persönliches Empfinden wieder. Die Stärke des Journalismus liegt in der Unabhängigkeit.“ Als gegenseitige Ergänzung müsse die Beziehung zwischen Journalismus und Weblogs betrachtet werden. Ausserdem habe der Journalismus noch den Vorteil einer erhöhten Glaubwürdigkeit meint z.B.Silvia Egli von Matt vom MAZ etwas idealisierend: „Das Wichtigste für die Journalisten sei die Glaubwürdigkeit. Diese werde geprägt durch das Bemühen um Wahrheit, die Loyalität gegenüber den Bürgern (und nicht gegenüber den Inserenten) sowie die Unabhängigkeit.“

Erneut beim PR-Blogger wurde ich auf die Brodeur-Studie aufmerksam („The online survey was conducted among a random sample of North American reporters and editors, and was focused on understanding how social media and blogs influence their work“). Ihr ist zu entnehmen, dass mehr als drei Viertel der Befragten US-Journalisten in Blogs „story ideas“ und „news angles“ sowie Einblick in die Tonalität einer laufenden Debatte oder Diskussion erhalten. Etwas weniger wichtig (46.9%) sind Informationen über „breaking news“. Über 20% lesen Blogs während mehr als einer Stunde am Tag und ca. 57% lesen Blogs mindestens zwei- bis dreimal in der Woche. Sehr beeindruckend ist die Zahl der Blogger. Mehr als jeder Vierte hat sein eigenes Weblog, und 16,3% haben eine eigene Social Networking-Page. Ausserdem sagen 47,5% der Befragten, dass sie zwar Weblogs lesen, aber selten Kommentieren („lurkers“). Etwa 23% haben eine Liste von 6 oder mehr Blogs, die sie mindestens einmal pro Woche konsultieren (einen bis fünf Weblogs lesen ca. 48% regelmässig und 29% lesen keine Weblogs regelmäßig). Die beliebteste Suchmaschine ist Google Blogsearch. Schliesslich meinen die Journalisten, dass die Blogosphäre einen signifikanten Einfluss auf die Geschwindigkeit von Nachrichten (74%), auf die Verfügbarkeit von Nachrichten (69%) und auf die Tonalität von Diskussionen (62%) hat.

Jörg Kantel publizierte 5 interessante Thesen zu einem „Missverständnis“, von denen ich mir eine Kleinigkeit herausgepickt habe: „Weblogs greifen in erster Linie Nachrichten auf und kommentieren sie, sie sind (noch) eher selten Original-Produzenten von Nachrichten.“ Ausserdem: „Weblogs besetzen Nischen, die von den ‚klassischen‘ Medien nicht mehr bedient werden.“ Und schliesslich: „Social Software ist keine Gefahr für den Journalismus, aber Journalisten werden in Zukunft Social Software für Ihre Arbeit nutzen. Und das wird nicht nur Auswirkung auf die Arbeit der Journalisten haben, sondern auch die Medienlandschaft verändern.“

Eine weitere interessante Quelle über das Verhältnis von Weblogs und Journalismus – auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte – bietet Till Achinger (Dozent an der Uni Münster am Institut für Kommunikationswissenschaft).

Fassen wir also die einzelnen Aspekte nochmals kurz zusammen:

  • Weblogs und traditioneller Journalismus stehen in einer Wechselbeziehung, die durch Induktionen und Adaptionen gekennzeichnet ist: Weblogs und Journalismus sind komplementär! Im Gegensatz zur Beziehung von PR und Journalismus (Intereffikation/Interdependenz), bedingen sich Weblogs und Journalismus gegenseitig nicht.
  • Weblogs, insbesondere J-Blogs, betreiben einen Nischenjournalismus der sich gleichwohl an den journalistischen Standards (Quellentransparenz etc.) orientiert.
  • Reichweitenstarke Weblogs tendieren längerfristig zu einer Kommerzialisierung durch Werbung und gleichen so den Massenmedien im Finanzierungsmodell. Ausserdem geniessen diese A-Blogs überproportionale Aufmerksamkeit. Diese auf einzelne Knoten zentrierte Kommunikations-Struktur führt wiederum zu einer Art Professionalisierung und einseitigem Senden statt Austausch: Der Dialog findet hier eher unter den Lesern statt, als zwischen Lesern und Autor.
  • Journalisten auf der anderen Seite passen sich insofern an, als sie mittels eigenen Weblogs die authentische und subjektiv gefärbte Schreibe von Bloggern übernehmen (oftmals Kolumnisten).
  • Der Online-Journalismus übernimmt technische Funktionen von Weblogs: z.B. RSS-Feeds.
  • Die Blogosphäre dient den Journalisten als Recherche-Fundgrube: Sie finden darin Themen, Quellen, neue Trends, Inspiration und wahrscheinlich vieles mehr.
  • Die Journalisten finden in Weblogs sogar eine Bewertung ihrer eigenen Arbeit: z.B. Bildblog.
  • Blogger auf der anderen Seite beziehen sich oft auf Themen aus den Massenmedien und sorgen somit für eine Anschlusskommunikation. Dadurch, dass Themen aus den Massenmedien in der „Echo-Chamber“ der Blogosphäre warmgehalten werden, kann der Journalist ausserdem einen potenziellen Anschlusspunkt für eine Rethematisierung finden. Oft wird in diesem Zusammenhang davon gesprochen, dass die „interpersonale“ (computervermittelte) Kommunikation eher zu Meinungsänderungen und –einstellungen führt als der direkte Konsum von Massenmedien.
  • Journalisten können sich (wenn sie wollen) aktiv am Dialog mit den Bloggern beteiligen.
  • Journalisten haben den besseren Zugang zu gesamtgesellschaftlich relevanten Ereignissen (wobei Blogger z.B. immer öfter zu Pressekonferenzen eingeladen werden). Dafür sind Blogger oft die besseren Quellen für Informationen/Ereignisse aus der Online-Welt.
  • Nicht zu vergessen ist die Marketing-Macht der etablierten Verlage und die noch relativ bescheidene Blogleserschaft im deutschsprachigen Raum.

Fügt man nun alle genannten Aspekte einem grossen Topf bei und rührt ein wenig, könnte so etwas wie das folgende Modell dabei herauskommen.

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Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag vom Sinnmacherblog und wurde stark gekürzt. Das Original findet sich auf dem Sinnmacher Weblog.

4 comments February 20th, 2008 04:21pm Kategorie: Diskurs, Gastbeitrag

Local Community Blogs: Metroblogging

Auf der Unternehmenswebsite von Bode-Media fand ich einen interessanten Artikel. Das Unternehmen betreibt seit 2003 international ausgerichtet Community-Blogs, also Blogs, die über ihr lokal verortetes Umfeld berichten. Metroblogging haben sie das genannt und im deutschsprachigen Raum gibt es Blogger in Berlin, Wien und Graz (ja richtig, die auf Englisch bloggen).

In ihrem Text schreiben die Gründer von Bode Media einige Hintergründe auf und gehen dabei vor allem auf den Faktor “community-driven” und andere interessante Aspekte ein.

Obviously at Metroblogging, we disagree with that notion (note: that aggregation sites are more sustainable). Don’t get me wrong, I love sites like Placeblogger and Outside.In – I’m a local junkie so the more avenues to find cool content the better – but the content is what I’m ultimately looking for. I’ve never considered aggregation a business model because it’s so easily replicated, and customizable with any number of tools that anyone online has access to. While these services are fantastic for finding new things, on a daily basis my own RSS reader serves up a more tailored collection of content that was built to my specific needs. Good content on the other hand can only be found at it’s source.

Zur Existenzgründung und über Venture Capital:

Putting $3 million into an thriving community is going to have an entirely different effect than putting $3 million into a community that doesn’t exist. Scaling correctly with local can be boiled down simply to not putting the cart before the horse. It’s been over 3 years since we launched our first local blog in Los Angeles and we’ve been growing consistently every since to the point that we now have sites in 51 cities around the world. Of course we’ve had speedbumps like anyone else, but the more we trusted in our community the better things have worked out.

Sehr lesenswert, auch im kompletten Zusammenhang.

2 comments January 30th, 2008 01:48pm Kategorie: Diskurs, Fundsachen, Lehrstück

Wird 2008 das Jahr der Digitalen Wissenschaft?

Dieses ist ein Gastbeitrag von Scholarz.blog.

2007 liegt hinter uns. Was hat die wissenschaftliche Welt im verflossenen Jahr beschäftigt? Eineinhalb Nobelpreise für Deutschland? Zwei Druckwellen Exzellenzinitiative? Oder die ernüchternde Auswertung des Deutschen Hochschulverbandes, nach der in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren 1451 Professorenstellen gestrichen wurden?

So hat man nicht nur die altehrwürdige Heidelberger Fakultät für Klassische Philologie beinahe halbiert, sondern gleich bundesweit 35 Prozent aller Lehrstühle für altertümliche Sprachen geschlossen. Fast genauso hart traf es die Erziehungswissenschaften mit 34,8 Prozent und die evangelische wie katholische Theologie mit gut einem Fünftel ihrer Lehrstühle. Dem akuten Ingenieursmangel im Land der Maschinen- und Anlagenbauer hat man zudem durch den Wegfall eines Achtels aller Ingenieursprofessuren gefördert. Gering positiv kamen nur die Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften weg. Gewinner sind die Kunstwissenschaften mit einem Plus von fast zehn Prozent. Verlierer die Geisteswissenschaften mit einem Minus von 663 Lehrstühlen. So betrachtet, fragt man sich, auf was die 450 Honoratioren zur Eröffnung des “Jahres der Geisteswissenschaften” im Januar 2007 so feierlich angestoßen haben?

Das denkwürdige “Jahr der Geisteswissenschaften” reicht die Staffel der vom Bildungsministerium ausgelobten “Wissenschaftsjahre” an die die hohe Kunst der Mathematik weiter. Kunst? 2008 wird ein Zahlen- und damit Faktenjahr. Worte sind Schall und Rauch, meinen die Zahlenschieber. Und die bei der Abschiedsfeierlichkeit des Geisteswissenschaftlerjahres im Pergamonmuseum beschworene “Macht der Sprache” hat ja auch nicht nur Sonnenseiten. Man muss sich nur die Unworte des Jahres seit 1991 auf der Zunge zergehen lassen. Das Unwort 2007 steht noch nicht fest. Vorschläge? Die Österreicher schlagen “Komasaufen” vor, aus der Schweiz kommt “Sterbetourismus” und “Klimakompensation”.

Orchidee des Monats
(Quelle: abc-der-menschheit.de)

Aber 2007 war viel mehr als “Geisteswissenschaft”: Für die UNO war 2007 das “Jahr des Delfins”, der von uns seit “Flipper” geliebten und nun aufgrund zunehmender Meeresverschmutzung und Überfischung bedrohten Säuger. Verpasst? Schirmherr Fürst Albert von Monaco hat zu diesem Zweck extra eine Delfinskulptur im Meeresschutzgebiet des Fürstentums in Larvotto versenkt. Für die Europäische Union war 2007 das “Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle”. Auch verschlafen? Die neuesten deutschen Pisa-Ergebnisse zum Jahresende geben wenig Hoffnung, dass die hierzulande besonders hohe Korrelation zwischen Herkunft und Hochschulabschluss bis 2010 substantiell verringert werden könnte. Für uns Menschenkinder alle, die wir unter der Sonne wohnen, war 2007 aber vor allem eines: das “Internationale Heliophysikalische Jahr”. An der Universität Göttingen wurde hierzu im SS 2007 die Vortragsreihe “Unsere Sonne – Feuer des Lebens” gelesen. Bitte? – Auch versäumt? Verbummelt? Ignoriert? Dann heißt es: Gewissen erforschen, Reue zeigen: Bessere Vorsätze für 2008! Um uns das zu erleichtern, überlegen wir 2008 auf dem Scholarz-blog das “Epochale Jahr der digitalen Wissenschaft” auszurufen, oder etwas, dass in diese Richtung geht. Ideen? Was meinen Sie?

Dieses ist ein Gastbeitrag von Scholarz.blog.

Add comment January 23rd, 2008 03:41pm Kategorie: Diskurs, Gastbeitrag

EduCamp2008

educamp2008

BarCamp goes Learning! Im April 2008 findet des erste deutsche EduCamp in Ilmenau bei Erfurt statt. Das EduCamp richtet sich an alle Wissensarbeiter, Wissenschaftler, Agenturen und Entscheider die erkannt haben, dass das Lernen der Zukunft vernetzt, medial vermittelt, kollaborativ und “life long” organisiert sein wird. Um mit Tim O’Reilly zu sprechen, es geht um “Harnessing collective intelligence“. Zwei Themenschwerpunkte stehen bereits fest: “Corporate E-Learning 2.0” und “E-Learning 2.0 in der Hochschullehre“.

Das BarCamp-Format ist dabei der ideale Kreativrahmen, um die Szene zusammen zu bringen und das spannende Thema “Lehren und Lernen 2.0″ zu bearbeiten. Mehr Informationen zum EduCamp2008 stehen demnächst auf http://educamp2008.mixxt.de.

Ansprechpartner sind: Steffen Büffel, Thomas Bernhardt und Marcel Kirchner. E-Mail: educamp2008 [at] media-ocean.de

Add comment November 21st, 2007 05:56pm Kategorie: Diskurs

Was ist ein guter Professor?

In einem meiner letzten Publikationen ging es um den Einsatz von Wikis in der Wissenschaft – sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. Dabei bin ich auf die SEHR lesenswerten Arbeiten von Prof. Dr. Jean-Pol Martin gestoßen, der das didaktische Prinzip “Lernen durch Lehren” entwickelt hat. Seine vielfältigen Aktivitäten sind auf zahlreichen Webseiten (s.u.) dokumentiert. Auf ein Work-in-Progress möchte ich insbesondere Hinweisen. In der deutschsprachigen Ausgabe der Wikiversity hat Jean-Pol Martin einen Beitrag gestartet in dem der Frage nachgegangen wird, was einen guten Professor ausmacht. Passt bestens zur den HBS, wie ich finde…

1 comment October 9th, 2007 01:39pm Kategorie: Diskurs, Lehrstück

Mit Google Books Literatur ins eigene Blog aufnehmen

Für Wissenschaftler – insbesondere der Literatur – dürfte die neue Google Book-Funktion interessant sein. Mit Hilfe der Funktion lassen sich Bücher ins eigene Weblog einbauen. Möglich ist das natürlich nur mit Büchern, deren Copyrights ausgelaufen sind. Das kleine neue Werkzeug ermöglicht somit die Diskussion von Textpassagen und erweitert das wissenschaftliche Arbeiten. Das Web 2.0-Blog TechCrunch demonstriert das Vorgehen anhand eines Mark Twain-Ausschnitts. Jetzt müsste man nur noch herausfinden, ob auch deutsche Klassiker bei Google Books vorhanden sind. Vielleicht auch ein schönes Werkzeug für den Deutschunterricht :)

Mehr dazu auf TechCrunch: Google Books: Embed Book Clips Into Websites

3 comments September 7th, 2007 12:18pm Kategorie: Diskurs, Fundsachen, Lehrstück

HBS-Plugin @ re-publica 2007

Heute, 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr, Kalkscheune, Berlin-Mitte, live und in Farbe die Hardbloggingscientists auf der re-publica 2007 zu Science 2.0 und alles rund um und im Elfenbeinturm herum.


I am a hard bloggin' scientist. Read the Manifesto.

Wir sind gespannt… :-)

4 comments April 13th, 2007 09:16am Kategorie: Diskurs

HBS sucht die Superbloggerin, Live von der Re:publica!

Ich weiss selbst noch nicht so genau was gehen wird, wir hoffen auf massiven Input, Wunschlisten vom Publikum, die wir gerne jetzt und noch bis später hier in den Comments, bis 14.30 auch persönlich bei einem Kaffee, oder dann ab 14.30 live im Workshop2 entgegennehmen.

Denkt mal nach über:

– Kuscheln oder Fetzen

– Science oder Pop

– Seriöses oder Spass

– Interna oder Aussenwahrnehmung

Auf jeden Fall würden wir unheimlich gerne die Gelegenheit nutzen, um den Kreis der Original HBS -die Männer, die hier Postings schreiben sollten, aber so selten den Hintern hochbekommen- um das 1. weibliche Mitglied zu erweitern. Also kommet zahlreich und nutzt die einmalige Gelgenheit!

8 comments April 13th, 2007 09:06am Kategorie: Diskurs

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